Kommentar / Firmensterben: Das dicke Ende kommt noch = Von Georg Winters

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Düsseldorf (ots) – Bund und Länder mögen sich ob ihrer Corona-Soforthilfen für bedürftige Unternehmen noch so sehr loben – das Massensterben von Kleinunternehmen werden sie damit nicht verhindern. Das dicke Ende kommt erst noch, weil die Firmen einen möglicherweise notwendigen Insolvenzantrag bis September aufschieben dürfen. Damit hat die Politik es letztlich nur geschafft, den tatsächlichen Stand vorübergehend zu kaschieren. Im Spätherbst und Winter wird eine Insolvenzwelle über Deutschland hinwegrollen.

Ja, die Politik hat in der Krise vieles richtig gemacht. Natürlich haben die Soforthilfen der öffentlichen Hand die Folgen der Pandemie abgemildert, hat das Kurzarbeitergeld viele Kündigungen verhindert und und ein neues Gesetz Atempausen für Mieter und Kreditnehmer geschaffen.

Aber es bleiben unangenehme Wahrheiten, denen sich die Politik stellen muss. Viele kleine Unternehmen sind bei den Hilfsaktionen durchs Raster gefallen. Kredite, die jeder beantragen kann, helfen nicht, wenn man als Gastronom über Monate hinweg keinen Umsatz macht, weil keiner ins Lokal darf. Kein Gast holt ein während des Lockdowns ausgefallenes Essen später nach. Wovon soll man da als Restaurant- oder Kneipenbetreiber einen Kredit zurückzahlen? Und woher soll nennenswerter Umsatzzuwachs im Einzelhandel kommen, wenn Verbraucher selbst im Krisenmodus leben, weil sie um ihren Job fürchten und lieber sparen als shoppen?

Peter Altmaier ist schon so manches Mal gut für einen flotten Spruch gewesen. Seine Aussage zu Beginn der Pandemie, kein Arbeitsplatz werde durch das Virus vernichtet, sollte ein Versprechen sein und erwies sich schnell als Versprecher. Einer, den manche Wähler nicht vergessen werden.

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