Kommentar / Geschäftsmodell Klima-Aktivismus = Von Antje Höning

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Düsseldorf (ots) – Seit der Hambacher Forst gerettet ist, haben Umweltaktivisten das Symbol ihrer Anti-Kohle-Politik verloren. Zugleich haben sie erreicht, dass Deutschland in 18 Jahren aus der Kohle-Verstromung aussteigt. Für das Klima ist das gut, dem Geschäftsmodell Umweltaktivismus ist das hingegen abträglich. Daher konzentrieren sich “Ende Gelände” und andere Gruppen nun auf das moderne Kraftwerk in Datteln: Sie besetzen Förderanlagen und kippen dem Betreiber Uniper Steinkohle vor die Zentrale in Düsseldorf. Lasst gut sein, möchte man den Aktivisten zurufen. Ihr habt alles erreicht, jetzt legt nicht neue Forderungen nach. Bei ihren oft illegalen Protesten geht es nur noch darum, eine Daseinsberechtigung unter Beweis zu stellen. Das aber hilft weder dem Klima noch dem Industriestandort. Für das Klima ist es besser, wenn Uniper das CO2-arme Kraftwerk Datteln ans Netz bringt als seine “alten Möhrchen” weiterlaufen zu lassen. Besser ist das auch für den Steuerzahler: Ein Aus für die 1,5-Milliarden-Euro-Investition hätte sich Uniper teuer bezahlen lassen, alte Blöcke sind dagegen abgeschrieben. Daher ist es eine gute Nachricht, dass Datteln 13 Jahre nach Baubeginn endlich ans Netz kann und nun sogar schneller als zuletzt erwartet.

Auch andere Versorger wie die Steag haben alte Steinkohle-Blöcke abgeschrieben. Daher ist es unverständlich, dass sie nun plötzlich mehr Entschädigung vom Staat fordern und sich über eine vermeintliche Benachteiligung gegenüber den Braunkohle-Betreibern beklagen. Dabei geht es vielfach um Anlagen, die ohnehin unwirtschaftlich werden und an denen (anders als bei den Braunkohle-Tagebauen) nicht Tausende Jobs hängen. Warum sollte der Steuerzahler für die Rettung angeschlagener Versorger zahlen, die die Energiewende verschlafen haben?

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