Kommentar: Vermeidbare Missstände

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Düsseldorf (ots) – Diese Krise offenbart viele Missstände, die lange unterschätzt wurden. Der Schulausschuss des Landtages förderte am Mittwoch einen weiteren zutage: Hygiene-Defizite in den Schulen. Diese könnten nun dazu führen, dass ein möglicher Neustart der Schulen nach den Ferien deutlich erschwert würde, weil der Gesundheits- und Infektionsschutz in Corona-Zeiten nicht ausreichend gewährleistet ist. Lehrer, Schüler und Eltern kennen die Probleme nur zu gut. Verdreckte Toiletten, Handwaschbecken ohne Seife, von Desinfektionsmitteln ganz zu schweigen – wer schulpflichtige Kinder hat, plagt sich meist seit Jahren mit diesen Themen herum. Nicht wenige Mütter in Nordrhein-Westfalen legen selbst seit Jahren mit Hand an und putzen Tafeln, Böden und Schränke, weil die Reinigungsintervalle für Schulflure und Klassenzimmer allzu großzügig bemessen sind. Meist verweisen die Schulleiter zur Begründung auf die knappen Kassen der Kommunen.
Bisher waren das bloß Ärgernisse des Alltags, die Corona-Krise aber macht daraus systementscheidende Fragen. Gelingt es nicht, die Hygiene-Standards des Infektionsschutzgesetzes zu erfüllen, stehen in Nordrhein-Westfalen auch die Abschlussprüfungen zur Disposition.
Es ist nicht die einzige Unsicherheit, mit der die Beteiligten konfrontiert sind. Erst am 15. April will das Schulministerium darüber informieren, wie es genau weitergeht nach den Osterferien. Das ist sehr wenig Zeit. Für Schulleiter, um die Stundenpläne anzupassen und ausfindig zu machen, welche Lehrer und Schüler zur Risikogruppe gehören und besonderen Schutz brauchen. Für Eltern, um Beruf und Familie zu koordinieren. Und für Schüler, um sich auf den Unterricht vorzubereiten. Aber in diesem Fall gibt der Bund den Takt vor.

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