Marathon-Krise / Kommentar von Christiane Stein zur Konjunkturprognose

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Mainz. (ots) –

Um Aspekte zu finden, die etwas Optimismus aufkommen lassen, muss man in der aktuellen Konjunkturprognose des Ifo-Instituts schon ein wenig suchen. Immerhin: Die Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass die extrem hohen Energiepreise – deren Niveau noch weiter klettern kann – langfristig wieder sinken werden. Und auch der Arbeitsmarkt zeigt sich offenbar sehr robust. Lag die Arbeitslosenquote im vergangenen Jahr noch bei 5,7 Prozent, sollen es 2024 nur noch 5,1 Prozent sein. Ohnehin sendet laut Ifo das übernächste Jahr den so dringlich ersehnten Hoffnungsschimmer der Normalisierung – konkret mit der Erwartung, dass die Wirtschaft um 1,8 Prozent wachsen und die Inflation auf 2,4 Prozent sinken könnte. Doch bis dahin gilt es, einen Krisen-Marathon zu überstehen, der Bürger wie Unternehmen an ihre Grenzen bringt. Die Kaufkraft schwindet so schnell wie noch nie. Und was wir derzeit bei Nahrungsmitteln, Kraftstoff oder Heizenergie erleben, ist wohl leider nur der Vorgeschmack – im nächsten Jahr rechnen die Ifo-Forscher mit einer nochmals höheren Teuerungsrate von dann 9,3 Prozent. Eine eindeutige Warnung an den Staat, aber auch an unser aller Erwartungen: Es ist weder möglich noch sinnvoll, alle Belastungen finanziell auffangen zu wollen. Es geht vielmehr darum, kreative und nachhaltige Lösungen zu finden. Ein Beispiel: Vielleicht hilft vielen Studenten nicht nur der Zuschuss zu den individuellen Energiekosten, sondern auch die Möglichkeit, im Winter länger als gewöhnlich am Abend und am Wochenende in geheizten Bibliotheken arbeiten zu können? Derzeit wird allerdings vielerorts genau das Gegenteil beschlossen.

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Quelle:Marathon-Krise / Kommentar von Christiane Stein zur Konjunkturprognose


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