Nachwuchssorgen beim Ehrenamt in Kunst und Kultur? Freiwillig engagierte Berliner*innen waren vor Corona jung, formal hochgebildet, aber überdurchschnittlich armutsgefährdet

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Berlin (ots) –

Kurzbericht “Ehrenamtliches Engagement im kulturellen Bereich” des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf)

Vor allem junge Berliner*innen unter 30 Jahren engagieren sich 2019 vor der COVID-19-Pandemie ehrenamtlich im Kulturbereich. Sie sind zumeist formal höhergebildet, gehören aber trotzdem häufig zu den armutsgefährdeten Bevölkerungsgruppen. Dies ergab eine Analyse des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf), die das kulturelle Ehrenamt in Berlin beleuchtet. Es ist jedoch zu befürchten, dass viele von ihnen ihr Engagement einschränken oder nicht wieder in ihr ehrenamtliches Betätigungsfeld zurückkehren. Denn Studien zufolge sind sie besonders stark von gesamtgesellschaftlichen Krisen belastet und haben die größten Finanzsorgen.

Wie viele Bereiche der

IKTf_kuk-Bericht_Ehrenamt.jpg Gesellschaft sind jedoch auch Kunst und Kultur auf den stetigen Einsatz von Ehrenamtlichen angewiesen. Auch die Qualität und Fülle des Berliner Kulturbereichs ist ohne die Unterstützung von ehrenamtlich Engagierten nicht vorstellbar. Dies betrifft vor allem alternative Orte wie soziokulturelle Zentren, Kulturvereine und Orte der Freien Kulturszene. Ehrenamtliches Engagement ist aber auch in klassischen Kultureinrichtungen wie beispielsweise Museen, Theatern und Konzerthäusern ein wichtiger Stützpfeiler.

Der kurz&knapp-Bericht “Ehrenamtliches Engagement im kulturellen Bereich” des IKTf bietet Erklärungen für den aktuellen Zustand und liefert Hinweise, wie dem nachlassenden Engagement entgegengesteuert werden kann. Die Ergebnisse und Analysen basieren auf der repräsentativen Bevölkerungsbefragung “Kulturelle Teilhabe in Berlin”, die, finanziert von der Senatskulturverwaltung, 2019 durchgeführt wurde.

Zentrale Ergebnisse (Auswahl):

– Jede*r dritte Berliner*in (32 %) engagiert sich vor der COVID-19-Pandemie ehrenamtlich, mindestens jede*r achte (12 %) im kulturellen Bereich.
– Wie im restlichen Deutschland engagieren sich vor allem formal Höhergebildete. In Berlin sind es im Vergleich aber vor allem jüngere Menschen.
– Für viele konkurrieren die Ressourcen für ihr Engagement mit den Ressourcen der eigenen Existenzsicherung. Trotz hoher Bildung sind die kulturell engagierten Berliner*innen signifikant häufiger armutsgefährdet als der Durchschnitt vor Ort.
– Schwerpunkt des freiwilligen Engagements im Kulturbereich sind vor der Pandemie vor allem soziokulturelle Zentren, Kulturvereine und Orte der Freien Szene, sprich Orte mit geringen finanziellen und personellen Ressourcen. Das grundsätzliche Interesse der Berliner Bevölkerung, sich in einer “klassischen” Kultureinrichtungen zu engagieren, ist aber ebenso hoch.
– Dabei kann sich mehr als die Hälfte der Berliner*innen (58 %) am ehesten vorstellen, sich zeitlich begrenzt und mit überschaubarem Aufwand zu engagieren, etwa bei Veranstaltungen.
– Für 43 % der Berliner*innen ist es vorstellbar, anderen Menschen Kulturbesuche zu ermöglichen, beispielsweise durch Unterstützung bei der Ticketbeschaffung oder Fahrdienste.

Den aktuellen kurz&knapp-Bericht finden Sie unter

https://www.iktf.berlin/publications/kurzknapp-bericht-nr-4-ehrenamt/

Pressekontakt:

Pressestelle IKTf:
Betina Thamm
E-Mail: b.thamm@iktf.berlin
Telefon: +49(0)30 3030444-35

Quelle:Nachwuchssorgen beim Ehrenamt in Kunst und Kultur? Freiwillig engagierte Berliner*innen waren vor Corona jung, formal hochgebildet, aber überdurchschnittlich armutsgefährdet


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