Qualität nötig / Kommentar der Allgemeinen Zeitung Mainz zur Aufnahme von Delivery Hero in den Dax

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Mainz (ots) – Nein, das schmeckt nicht wirklich. Zwar sitzt die Skandalfirma Wirecard nicht mehr mit am Tisch. Aber mit dem Essenslieferanten Delivery Hero kauft sich die Deutsche Börse zweifellos ein neues Reputationsrisiko für den gebeutelten Finanzplatz Deutschland ein. Auf der Dax-Speisekarte dieses weltweit vielbeachteten Index wird anderes erwartet, selbst wenn die Berliner sich als Vertreter der New Economy sehen. Zu den 30 wichtigsten Unternehmen hierzulande und maßgeblich für Fonds taugt Delivery Hero nämlich nicht. Auch weil es kein Geschäft mehr hierzulande gibt und seit Jahren rote Zahlen serviert werden. Experten liegt schwer im Magen, dass beim Dax qualitative Kriterien aus dem Blick geraten sind. Die hätte beispielsweise der Biotechnologie-Überflieger Biontech zu bieten. Doch die Mainzer sind lieber in den USA aufs Parkett gegangen – Zukunftstechnologie und Wertschöpfung drohen abzuwandern. Dabei ist Deutschland nicht nur Land der Dichter und Denker, sondern auch der Erfinder. Leider werden diese Ideen oft erst anderswo vergoldet. Daran kann niemand ein Interesse haben. Auch nicht die Börse, die sich bei der Dax-Eintrittskarte eisern an Marktkapitalisierung und Handelsumsatz klammert. Dass man sich im September grundlegende Gedanken machen will, ist schön. Dass alles so lange dauert aber eher nicht.

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