Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Boris Palmer/Auszeit

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Heidelberg (ots) –

Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) kommentiert die “Auszeit” des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer:

“Natürlich liegt es zunächst an Palmer selbst, für sich zu klären, warum er erst 51 Jahre alt werden musste, bis er sich zu diesem Schritt entschloss. Aber auch frühere Weggefährten, insbesondere seine ehemalige Partei, die Grünen, dürfen gerne ins Grübeln geraten. Denn just vor einer Woche zeigte sich in Sachen Verpackungssteuer ja mal wieder, welch blitzgescheiterter, mutiger Kämpfer für ökologische Kernanliegen dieser Palmer auch ist. Er hätte ein Gewinn für diese Partei sein können. Als erfolgreicher Praktiker, der im kleinen Kosmos einer Universitätsstadt zeigt, wie sich die großen Umweltziele erreichen lassen.

Hätte es, diese Frage sollten sich die früheren Parteivorsitzenden stellen, einen Moment gegeben, um Palmer noch zu bremsen? Hätte man ihn vielleicht schon vor zehn Jahren in die Auszeit zwingen müssen, die er sich jetzt auferlegt? Oder war er wirklich in seiner Selbstherrlichkeit, seinem Rebellentum unerreichbar?

Für Palmer selbst spielt eine Beantwortung dieser Fragen keine Rolle mehr – er ist raus. Parteilos. Aber für die Zukunft der Grünen könnte es durchaus entscheidend sein, wie man unbequeme Charakterköpfe “einfängt” und einbindet. Diejenigen nämlich, die immer mitschwimmen, den Weg des geringsten Widerstands gehen, werden nie überraschen, werden nie über ihre Partei hinaus ausstrahlen. Hier im Südwesten, mit Winfried Kretschmann, sollte das eigentlich nur zu gut bekannt sein.”

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011

Quelle:Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Boris Palmer/Auszeit


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