Signale / Kommentar von Christian Matz zur Bischofskonferenz

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Mainz (ots) – Es solle ein Signal an die Betroffenen sein, sagte Georg Bätzing, neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz, direkt nach seiner Wahl zu den geplanten Entschädigungen für Missbrauchsopfer. Und es solle eines sein, das auch in der Kirche und in der Gesellschaft anerkannt werde. Nun, nach den Beratungen in der Bischofskonferenz, sieht es so aus, als ob mit diesem Signal in erster Linie die Kirche gut leben kann. Den meisten Opfern wird es nicht reichen, dass für sie statt der Beträge zwischen 300 000 und 400 000 Euro, die eine Arbeitsgruppe vorgeschlagen hatte, nur 5000 bis 50 000 Euro rauskommen sollen. Auch wenn die ursprüngliche Forderung unrealistisch sein mag, weil sie eine beispiellose Zahlung in Milliardenhöhe bedeutet hätte: Dass die Kirche nun noch nicht einmal von einer “Entschädigung” sprechen will, wird den Opfern, von denen viele für ihr privates und berufliches Leben schwer gezeichnet sind, bitter aufstoßen. Wenn man der Kirche eines zugute halten will, dann dass sich die Bischöfe jetzt wenigstens auf einheitliche Grundsätze für Schmerzensgeld-Zahlungen verständigt haben, die ein transparentes Verfahren erlauben. Das hat aber auch lange genug gedauert. Und man muss Bätzing Anerkennung zollen, dass er es sehr ernst meint mit der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals und dies auch vorantreibt, auch in seinem Bistum. Als Vorsitzender kann er für die Bischofskonferenz noch ein Segen sein, weil er integer, integrierend und glaubwürdig vorangeht. Aber auch er wird es nicht schaffen, all diejenigen mit der katholischen Kirche zu versöhnen, die schwer unter ihr gelitten haben und die heute an ihr zu verzweifeln drohen.

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Quelle:Signale / Kommentar von Christian Matz zur Bischofskonferenz


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