Sinnvoll? / Kommentar von Christian Matz zum Hitzeschutzplan

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Mainz (ots) –

Infolge des Klimawandels steigt die Wahrscheinlichkeit für längere und extremere Hitzeperioden. Damit steigen auch die damit verbundenen Gesundheitsrisiken für Menschen, vor allem für die älteren und schwächeren unter ihnen. Von daher ist es verantwortliche Politik, darauf zu reagieren und mehr Anstrengungen zu unternehmen, den Gesundheitsschutz gegen diese Gefahren zu erhöhen. Allerdings ist hierbei der Grat zu Panikmache, Aktionismus und falscher Schwerpunktsetzung ein sehr schmaler. Insbesondere wenn der Gesundheitsminister Karl Lauterbach heißt, der seinen – viele Menschen abschreckenden – Daueralarmton aus der Corona-Zeit noch immer nicht abgelegt hat. Wie neulich zu erfahren, als er sich aus seinem hochsommerlichen Urlaubsort Italien mit einer Klage über die Hitze zu Wort gemeldet hat – was ihm den berechtigten Hinweis italienischer Politiker eingebracht hat, im Hochsommer eben nicht dorthin zu fahren. Doch zurück zum eigentlichen Thema: Natürlich sind einige Maßnahmen des nun vom Minister vorgelegten Hitzeschutzplans, entwickelt nach dem Vorbild Frankreichs, sinnvoll. Etwa eine gezielte Kampagne für die bessere Information gerade der älteren und chronisch kranken Patienten durch Hausärzte, auch wenn es sich dabei teilweise um Alltagswissen handelt – dass man bei Hitze mehr trinken und sich weniger anstrengen sollte, zum Beispiel. Bei dem Plan drohen jedoch andere wichtige Punkte unterzugehen. Etwa die Tatsache, dass sehr viel mehr Menschen im Zusammenhang mit Kälte sterben als mit Hitze. Und vor allem: die große Gefahr bei der Versorgung älterer Menschen, nämlich der Pflegenotstand. Wie viele Heimbewohner sind – nicht nur im Sommer – dehydriert, weil das Pflegepersonal nicht hinterherkommt, und weil auch keine Angehörigen da sind, die diesen Job übernehmen? Dieses Problem ist tatsächlich gewaltig, hier wäre ein Pflegeaktionsplan ebenfalls angebracht – und ein Daueralarmton berechtigt.

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