Südsudan zehn Jahre nach der Unabhängigkeit / Jüngster Staat der Welt in schwerer Hungerkrise

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Berlin/Juba (ots) – Am 9. Juli 2011 wurde der Südsudan unabhängig, seitdem prägen Konflikte und Hunger den Alltag der Menschen im jüngsten Staat der Welt. Zum zehnten Jahrestag ist das Land mit der schlimmsten Hungerkrise seit seinem Bestehen konfrontiert. 7,2 Millionen der gut 11 Millionen Einwohner, darunter Millionen von Kindern, sind aktuell von Ernährungsunsicherheit betroffen, das sind 50% mehr als 2012. Die anhaltende Gewalt, die hohen Nahrungsmittelpreise, die Auswirkungen der Klimakrise sowie der erschwerte Zugang zu humanitärer Hilfe drohen die Situation weiter zu verschlechtern, wenn nicht schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

“Die Gründung des Staates Südsudan war für die Menschen mit Hoffnung und Freude verbunden, doch das Versprechen auf ein besseres Leben hat sich nicht erfüllt. Für die Kinder hat sich die Situation seit 2011 erheblich verschlechtert”, sagt Rama Hansraj, Länderdirektorin von Save the Children im Südsudan. “Das Land hat eine lange Geschichte von bewaffneten Konflikten, Vertreibungen, der Zerstörung von Lebensgrundlagen und Landbesetzungen, es ist gebeutelt von Wetterextremen und Heuschreckenplagen. Und die Covid-19-Pandemie traf auf eine ohnehin schwache soziale Infrastruktur. Nur wenn wir die Ursachen dieser Krise angehen und die verheerenden Auswirkungen der Pandemie abmildern, können wir verhindern, dass eine ganze Generation an den Folgen der Unterernährung zugrunde geht.”

2012 waren im Südsudan bereits 40 Prozent der Bevölkerung mindestens in einer Notsituation gemäß Phase 3 der internationalen Klassifizierung von Ernährungsunsicherheit. Die fünf sogenannten IPC-Phasen (Integrated Food Security Phase Classification) definieren, wie stark eine Bevölkerung von Nahrungsmangel betroffen ist. Ab IPC-Phase 3 wird von einer Krise gesprochen, IPC 4 bedeutet eine Notsituation/drohende Hungersnot und wenn IPC 5 erreicht ist, herrscht akuter Hunger – dann kommt Hilfe oft schon zu spät.

Aktuell befinden sich 2,47 Millionen Menschen im Südsudan am Rande einer Hungersnot (IPC 4) und 31.000 Menschen leiden akut Hunger (IPC 5). Save the Children sorgt sich vor allem um das Wohlergehen von etwa 1,4 Millionen Kindern, die Schätzungen zufolge derzeit an akuter Unterernährung leiden, die höchste Zahl seit 2013. Unterernährung kann die geistige und körperliche Entwicklung stark beeinträchtigen, das Risiko für die Entwicklung anderer Krankheiten erhöhen und schließlich zum Tod führen. Save the Children behandelt im Südsudan akut unterernährte Kinder. Mitarbeitende berichten von immer mehr Babys, die in lebensbedrohlichem Zustand in Kliniken gebracht werden.

Save the Children fordert die Regierungen der Geberländer auf, den gemeinsamen Plan für humanitäre Hilfe für den Südsudan vollständig zu finanzieren und in soziale Schutzprogramme und Dienstleistungen für Kinder zu investieren. Um dem Hunger ein Ende zu setzen, muss die internationale Gemeinschaft die Ursachen der akuten Ernährungsunsicherheit angehen. Dazu zählen eine nachhaltige Lösung des Konflikts, die Bekämpfung der Klimakrise und der Aufbau widerstandsfähigerer Gemeinschaften.

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https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SCTM27L

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Quelle:Südsudan zehn Jahre nach der Unabhängigkeit / Jüngster Staat der Welt in schwerer Hungerkrise


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