Umdenken / Kommentar von Karl Schlieker zur Grünen Woche

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Mainz (ots) –

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir macht auf dem Eröffnungsrundgang der Grünen Woche einen großen Bogen um die Halle mit Tieren. Als bekennender Vegetarier setzt der grüne Politiker deutliche Akzente, deutlicher als mancher Vorgänger. Es bleibt aber nicht nur beim Umweg auf der Leistungsschau der Landwirtschaft, der Minister will den Fleischkonsum indirekt verteuern. Eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte wäre in der Tat ein Signal für gesunde Ernährung. Pflanzliche Lebensmittel belasten das Klima unbestritten weniger als tierische Produkte. Zudem ist Obst und Gemüse deutlich gesünder als viele übermäßig gesüßte Nahrungsmittel. Die tatsächliche Entlastung der Verbraucher mit einem Mehrwertsteuerverzicht für Obst beim Einkauf ist allerdings vergleichsweise gering. Aber oft hilft ein öffentlichkeitswirksames Zeichen mehr als direkte Verbote oder Einschränkungen beispielsweise beim Verkauf von Fleisch. Die Verbraucher werden jedoch nicht die alleinige Verantwortung für den Wandel der Landwirtschaft tragen können. Vor allem die Milliardensummen der europäischen Agrarpolitik müssen mit verschärften Kriterien versehen werden, damit ökologische Ziele stärker zum Tragen kommen. Die unterschiedlichen Ziele von Biodiversität, Klimaschutz, Tierwohl müssen mit Ernährungssicherheit und einem das ökonomische Überleben sichernden Auskommen für die Landwirte verbunden werden. Das wird ohne öffentliche Hilfen nicht funktionieren.

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Quelle:Umdenken / Kommentar von Karl Schlieker zur Grünen Woche


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