Union in Not / Kommentar von Jens Kleindienst zu AfD/Otte

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Mainz (ots) –

Bei der Wahl des Bundespräsidenten am 13. Februar wird die Union den größten politischen Block stellen. Gleichwohl geht man ohne eigenen Personalvorschlag in die Bundesversammlung und empfiehlt Frank-Walter Steinmeier zur Wiederwahl, die damit zur Formsache wird. Dem Amtsinhaber ist das nach fünf engagierten Jahren zu gönnen, der Kleinmut der Union muss dennoch befremden. Wie man aus einer aussichtslosen Kandidatur politisches Kapital schlagen kann, hat die Linkspartei mit der Nominierung des Mainzer Sozialmediziners Gerhard Trabert gezeigt. CDU und CSU ließen diese Gelegenheit vorüberziehen. Doch hier ist die Geschichte nicht zu Ende. Wie zum Hohn wird es nun wohl doch ein Angebot mit CDU-Parteibuch geben: Max Otte als Kandidat der AfD. Dass sie es tatsächlich geschafft hat, den Vorsitzenden der sogenannten Werte-Union zu kapern, ist ein Coup. Wie viele Stimmen Otte am Ende bekommt, ist ziemlich egal, der Schaden für die Christdemokraten ist immens. In ihrer Verzagtheit lassen sie sich vom politischen Feind vorführen. Dass nach dem 13. Februar rasch Gras über die Sache wächst, wer glaubt das schon? Das anstehende Parteiausschlussverfahren, zu dem es keine Alternative gibt, könnte sich über Jahre hinziehen, man denke an die Causa Sarrazin der SPD. Und mit dem Rauswurf Ottes dürfte es nicht getan sein, seine Werte-Union wirkt trotz eines Rechtsschwenks immer noch in die andere Union hinein. Für den neuen CDU-Chef Friedrich Merz wird das ein erster Härtetest. Er muss die Brandmauer nach rechts stabilisieren und seiner geprügelten Partei neues Selbstvertrauen einflößen.

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Quelle:Union in Not / Kommentar von Jens Kleindienst zu AfD/Otte


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