Untragbar / Kommentar von Nele Leubner zum Zwist in der AfD

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Mainz (ots) –

Die AfD zeigt gerade auf beeindruckende Art und Weise, wie sich eine Partei kunstvoll selbst zerlegen kann. Nach Lucke, Petry und Meuthen soll jetzt wohl auch der aktuelle Parteichef, Tino Chrupalla, abgesägt werden. Der massive Streit in der AfD-Spitze über den Kurs von Chrupalla wurde gezielt nach außen kolportiert. Solche politischen Winkelzüge überraschen nicht. Überraschend ist lediglich, dass hier wohl selbst für die Rechtsaußen-Partei eine rote Linie überschritten wurde – eine Partei, die sonst kaum Grenzen des Sagbaren kennt. Aber die relativierende Haltung des AfD-Chefs im Ukraine-Krieg und sein Putin-freundlicher Kurs sind selbst seinen Parteifreunden zu viel. Wenn der politische Ziehsohn Alexander Gaulands zu Putins Angriffskrieg äußert, es dürfe “nicht unser Ziel sein, den einen Schuldigen auszumachen”, und man dürfe “gerade in diesen Tagen Russlands Beitrag für Deutschland und Europa nicht vergessen”, ist das untragbar. Gleich, ob dies von rechts, links oder aus einer Partei der Mitte geäußert wird. Untragbar offenbar auch für die als russlandnah geltende AfD – davon zeugen die zahlreichen Parteiaustritte der jüngsten Zeit. Dass daraus Konsequenzen gezogen werden, ist folgerichtig. Spannend wird sicher, wer Chrupalla auf dem Parteitag im Juni nachfolgen wird. Wenn die Partei aber so weitermacht, hat sie sich bald ihres gesamten Spitzenpersonals entledigt. Chrupalla verkündete noch vor rund acht Wochen, die Spaltung der AfD sei beendet. Das stellt sich jetzt als Trugschluss heraus.

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