Unverschämt / Christian Matz zum Streik bei der Lufthansa

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Mainz (ots) –

Ausgerechnet jetzt. Seit Monaten, seit Jahren freuen sich Millionen Reisende auf einen wieder halbwegs normalen Sommerurlaub. Ausgerechnet jetzt ruft Verdi das Lufthansa-Bodenpersonal zum Warnstreik auf. Ausgerechnet jetzt, da die Reisenden ohnehin schon mit Verspätungen, mit langen Schlangen beim Check-in und bei der Gepäckausgabe kämpfen müssen. Bei allem Verständnis für das Streikrecht und den Grundsatz, dass ein Ausstand dem Arbeitgeber wehtun muss: Dieser Warnstreik ist hinsichtlich Zeitpunkt, Dauer und Auswirkungen völlig maßlos. Er ist eine Unverschämtheit gegenüber den Reisenden. Auf deren Rücken lässt Verdi die Muskeln spielen, obwohl die Tarifverhandlungen noch in einem frühen Stadium sind. Ja, die Beschäftigten haben unter Corona und dem Spardiktat des Arbeitgebers gelitten, und sie haben nun mit der Inflation zu kämpfen. Das geht den Mitarbeitern in zig anderen Branchen aber genauso. Für jede Pflegerin, für jeden Pfleger, der sich von den Corona-Belastungen erholen und in den Strandurlaub fliegen will, ist dieser Streik ein lange nachwirkender Schlag ins Gesicht. Mit Verständnis in der Bevölkerung sollte Verdi also besser nicht rechnen. Auch wenn dieser Arbeitskampf nur ein Vorgeschmack ist auf die Auseinandersetzungen in anderen Branchen, in denen es ebenfalls um Lohnforderungen in zweistelliger Prozent-Höhe gehen dürfte. Viele Beschäftigte an den Flughäfen haben sich zuletzt über aggressive Reisende beschwert – wenn diese Aggressionen zunehmen, hat daran jetzt auch die Gewerkschaft ihren Anteil, weil sie die Konflikte anheizt. Instinktlos. Bleibt zu hoffen, dass Verdi schnell und noch im Sommer zur Besinnung kommt.

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Quelle:Unverschämt / Christian Matz zum Streik bei der Lufthansa


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