Verhöhnung / Kommentar von Tobias Goldbrunner zum emeritierten Papst Benedikt

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Mainz (ots) –

Der emeritierte Papst Benedikt macht es gerade nur noch schlimmer. Dass Joseph Ratzinger seine zentrale Aussage zum Umgang mit einem Missbrauchstäter korrigiert, klingt zunächst nach einem Schritt in die richtige Richtung. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der ehemalige Pontifex spricht lediglich von einem “Versehen bei der redaktionellen Bearbeitung”. Er schiebt die Schuld also auf andere. Ein eigenes Schuldeingeständnis? Gar eine Entschuldigung bei den Opfern? Sucht man vergeblich. Die “Korrektur” kommt einer neuerlichen Verhöhnung aller Opfer gleich. Zumal man sich nur schwer vorstellen kann, dass bei einer 82 Seiten umfassenden Stellungnahme zum Münchner Missbrauchsgutachten, die so detailliert ausgearbeitet wurde, so ein schwerwiegender Fehler passieren kann. Ratzinger hat es einmal mehr versäumt, zur Aufklärung der grauenvollen Taten, die über Jahrzehnte begangen wurden, einen entscheidenden Teil beizutragen. Das Schuldeingeständnis eines früheren Papsts könnte eine Signalwirkung sein, auch anderen Verantwortlichen verdeutlichen: Es ist immer noch nicht zu spät, reinen Tisch zu machen. Stattdessen versucht Ratzinger alles, um den Schein des Unfehlbaren aufrechtzuerhalten. Sein Verhalten wird die Kirchenaustritte befeuern, den Stellenwert der Kirche weiter sinken lassen. Es ist Ratzinger zu wünschen, dass er noch lange genug in der Lage ist, zu begreifen, welche Dimension der Skandal angenommen hat. Ein wahrer Vertreter Gottes auf Erden sollte die Größe haben, Fehler einzugestehen. Und das wäre nur der Anfang.

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