Vor der Europawahl: Save the Children fordert mehr Kraftanstrengungen gegen Kinderarmut in Europa und Deutschland

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Berlin/Brüssel (ots) –

In Europa sind 20 Millionen Kinder von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – darunter über drei Millionen in Deutschland. Mit einer “Woche gegen Kinderarmut” macht Save the Children europaweit auf das Problem aufmerksam und fordert mehr Kraftanstrengungen im Kampf gegen Kinderarmut. Rund zwei Monate vor der Europawahl stellt die Kinderrechtsorganisation im Brüsseler EU-Parlament ein entsprechendes ein entsprechendes Positionspapier (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Berichte_Studien/2024/investing-in-childhood-2024.pdf) vor.

Dazu sagt Eric Großhaus, Experte für Kinderarmut und Soziale Ungleichheit bei Save the Children Deutschland:

“Ganz Europa hat ein Kinderarmuts-Problem – und Deutschland gibt beim Kampf dagegen keine gute Figur ab. Während die Kinderarmut in einem der reichsten Länder des Kontinents zunimmt, hängen die Gegenmaßnahmen im politischen Entscheidungsprozess fest. Das ist nicht nur beschämend. Es ist auch inakzeptabel, dass die soziale Herkunft von Kindern in Deutschland noch immer über ihre gesellschaftliche Teilhabe und ihre Zukunftschancen bestimmt.

Reformen, die Kinder aus der Armut holen können, dürfen nicht blockiert werden. Für Deutschland bedeutet das: Der Dauer-Streit um die Kindergrundsicherung muss enden. Es braucht ein Gesetz, das echte Verbesserungen für Kinder in Armut bedeutet. Das heißt: Konsequente Bündelung, Vereinfachung und eine bedarfsgerechte Erhöhung der Leistungen – auch für geflüchtete Kinder.

Wir dürfen es in Europa nicht hinnehmen, dass Armut noch viel zu oft vererbt wird. Wer in Armut aufwächst, ist von vielem ausgeschlossen – und weniger Teilhabe bedeutet schlechtere Zukunftschancen. Eine gute Bildung für alle und Zugang zu Freizeitaktivitäten können Kindern hingegen den Weg aus der Armutsspirale ebnen. Alle Entscheidungsträger*innen von der europäischen Ebene über den Bund bis in die Kommunen sollten mutig vorangehen und die Interessen von Kindern in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken.

Die Europäische Union hatte sich selbst ehrgeizige Ziele gesetzt: Mit der sogenannten sogenannten Kindergarantie (https://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1428&langId=de) beauftragte sie die Mitgliedsstaaten, den Zugang zu wichtigen Ressourcen und sozialer Unterstützung zu verbessern. Mit dem entsprechenden Nationalen Aktionsplan (https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/nationaler-aktionsplan-kinderchancen) gibt es in Deutschland ein Instrument dafür, alle zuständigen politischen Akteure zusammenzubringen. Dieses muss genutzt werden. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie dem Aktionsplan Leben einhaucht und neue Maßnahmen anstößt, etwa bessere Zugänge zu hochwertiger Betreuung und Bildung, zu gesundem Essen oder zu angemessenem Wohnraum für benachteiligte Kinder.”

Hintergrund:

Die ‘End Child Poverty Week’ ist eine neue europaweite Initiative von Save the Children. Ihr Hauptziel ist es, das Bewusstsein für Kinderarmut zu schärfen, wichtige Informationen zu diesem Thema zu verbreiten und für Maßnahmen zur Linderung der weit verbreiteten Auswirkungen auf Kinder und Familien auf dem gesamten Kontinent einzutreten. Durch eine Kombination aus politischer Arbeit, Kommunikationsaktivitäten und Diskussionen soll die Woche das Bewusstsein für Kinderarmut schärfen, Solidarität fördern und auf politische Maßnahmen hinwirken, die das Leben von Millionen von Kindern in Europa, die von Armut betroffen sind, spürbar verbessern.

Das im Europaparlament vorgestellte Dokument “Investing in Childhood” ist hier (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Berichte_Studien/2024/investing-in-childhood-2024.pdf) zu finden.

Darin werden diskutiert:

– Anhaltende Herausforderungen und gefährdete Gruppen, die besonders von Kinderarmut betroffen sind
– Die Rolle der nationalen Sozialsysteme bei der Armutsbekämpfung
– Instrumente zur Bewertung und Herleitung der Höhe kinderspezifischer Sozialpolitik
– Analyse der Europäischen Kindergarantie
– Ausgrenzungsrisiken für Kinder in prekären Situationen

Videos und weitere thematische Postings finden Sie auf den Social-Media-Kanälen von Save the Children Europe und Save the Children Deutschland.

Zusatzinformationen:

– Unsere Stellungnahme zum Regierungsentwurf der Kindergrundsicherung
– Unsere Stellungnahme (https://www.bmfsfj.de/resource/blob/228010/0f32dc32d43ec90c78658966784e459b/save-the-children-e-v-stc–data.pdf) zum Entwurf des Nationalen Aktionsplan “Neue Chancen für Kinder in Deutschland”

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (0)30 – 27 59 59 79 – 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Quelle:Vor der Europawahl: Save the Children fordert mehr Kraftanstrengungen gegen Kinderarmut in Europa und Deutschland


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