Deutliches Signal gegen Leiharbeit in der Pflege / Landespflegesatzkommission beschließt auf bpa-Initiative eine Begrenzung der Leiharbeit in der stationären Pflege

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München (ots) –

Die Zunahme von Leiharbeit in der Pflege raubt dem Pflegeberuf seine Attraktivität und lässt Millionenbeträge aus den sozialen Sicherungssystemen abfließen. Auf Initiative des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) hat die bayerische Landespflegesatzkommission jetzt eine Begrenzung der Leiharbeit in der stationären Langzeitpflege beschlossen. Zuvor hatten sich Trägerverbände und Kostenträger bereits auf eine ähnliche Regelung für die ambulante Pflege geeinigt.

Einrichtungsfremdes Personal soll künftig nur in betrieblich notwendigen Situationen eingesetzt werden, erklärten die Verbände der Pflegeeinrichtungen und die Pflegekassen gemeinsam. Damit sollen die Verlässlichkeit in der Pflege und die Betreuung pflegebedürftiger Menschen ausgebaut werden.

“Pflege ist Beziehungsarbeit, diese wird durch die in den Einrichtungen beschäftigten Pflegekräfte erbracht. Leiharbeiter, die heute da und morgen wieder weg sind, sind eine Belastung für die Pflegebedürftigen und die Pflegeteams in den Einrichtungen”, sagt der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri. “Mit dem Beschluss drängen wir die Leiharbeit in der Pflege auf das notwendige Mindestmaß zurück.” Es könne immer Situationen geben, in denen eine Einrichtung auf Leiharbeiter angewiesen sei, um zum Beispiel bei Krankheitsfällen die Versorgung abzusichern. Der grundsätzliche Einsatz von Leiharbeit schade aber auch dem Image der Pflege, weil die Stammbelegschaft in die unattraktiven Dienste gedrängt werde, während sich die Leiharbeiter die guten Zeiten aussuchen können. “Dass so viele Pflegekräfte aus der regulären Beschäftigung in die Leiharbeit abgeworben wurden, hat den Personalmangel verschärft”, so Kasri.

Um die Pflege künftig auch in unplanbaren Situationen sicherstellen zu können, befürworte der bpa einen Vorschlag von Gesundheitsminister Klaus Holetschek, sagt der Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle in München, Joachim Görtz. “Wir wollen die Kostenträger dazu bewegen, künftig zusätzliche Springerstellen bei einem Träger zu finanzieren, die dann Spitzenbelastungen abfangen können. Wenn eine Pflegeeinrichtung eigene Kräfte vorhalten kann, die einspringen, wenn Not am Mann ist, dann stärkt dies die Stellung der festangestellten Pflegekräfte und sorgt für mehr Kontinuität beim Personal.”

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.500 in Bayern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Joachim Görtz, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 089/890 44 83 20, www.bpa.de

Quelle:Deutliches Signal gegen Leiharbeit in der Pflege / Landespflegesatzkommission beschließt auf bpa-Initiative eine Begrenzung der Leiharbeit in der stationären Pflege


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