Es reicht nicht / Kommentar von Alexandra Eisen zu den Auffrischungsimpfungen

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Mainz (ots) –

Am 22. Dezember 2020 betrug die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen in Deutschland 197,6 – der Höchststand seit Ausbruch der Pandemie. Am Freitag lag die Inzidenz bei 169,9, Tendenz steigend. Und damit steigt der Frust, weil wir uns offensichtlich in einer Dauerschleife befinden. Der Unterschied zum Dezember vor einem Jahr: Damals wurde noch nicht geimpft, heute sind offiziell 67 Prozent der Deutschen zwei Mal geimpft. Und dennoch steigt die Zahl der Infizierten, die Warnungen werden wieder eindringlicher. Und wir sehen in Nachbarländern, in denen früher gelockert wurde, dass die Inzidenz zum Teil wieder dramatisch nach oben geht. Dass es vor allem Ungeimpfte trifft, noch dazu schwerer, ist keinesfalls beruhigend. Das wäre menschenverachtend. Und: Geimpfte erkranken zwar seltener und weniger schwer, aber sie erkranken dennoch und können andere anstecken. Das will niemand. Deswegen wird es auch geimpften Menschen mulmig angesichts der Entwicklung, selbst wenn die anderen Parameter (Zahl freier Intensivbetten und Hospitalisierungsrate) mancherorts noch auf der niedrigsten Warnstufe sind. Wie kommen wir nun gut durch den Winter? Ein Schritt ist die Auffrischungsimpfung, die nun für alle Vollgeimpften nach sechs Monaten möglich ist. Endlich haben die Gesundheitsminister Klartext gesprochen. Das wird aber nicht reichen, solange die Impfquote bei nur 67 Prozent liegt. Die politisch Verantwortlichen müssen nachlegen. Dazu gehört die Wiedereinführung von kostenlosen Tests für alle, damit wir uns nicht in trügerischer Sicherheit wiegen. Dazu gehören noch mehr Anstrengungen, um Ungeimpfte, die noch nicht zu den sturen Verweigerern gehören, zu motivieren. Dazu gehört der Mut, für Pflegepersonal eine Impfpflicht oder wenigstens tägliche verpflichtende Tests einzuführen. Für alle Geimpften und Genesen gilt: Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei. Panik ist nicht nötig. Aber Vorsicht, Umsicht und Rücksicht sind weiter angebracht.

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Quelle:Es reicht nicht / Kommentar von Alexandra Eisen zu den Auffrischungsimpfungen


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