Kriegstüchtig oder friedensfähig? / Podcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung analysiert SIPRI-Zahlen

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Berlin (ots) –

Um dem aktuellen Wettrüsten zu begegnen, schlägt Jan van Aken, Abrüstungsexperte der Rosa-Luxemburg-Stiftung, im heute veröffentlichten Podcast dis:arm (https://www.rosalux.de/mediathek/media/element/2504) eine neue globale Initiative zur konventionellen Abrüstung vor. Demnach sollen alle Länder gleichzeitig ihre Militärhaushalte um zehn Prozent reduzieren. Hintergrund ist der jüngste SIPRI-Bericht[1]. Laut Stockholmer Institut für Friedensforschung (SIPRI) wurden 2023 weltweit insgesamt 2.443 Mrd. US-Dollar für militärische Zwecke ausgegeben, der höchste Wert seit 1949. Zum Vergleich: Laut UN-Studien wären nur 39 bis 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr nötig, um alle Menschen weltweit ausreichend zu ernähren. Das wären zwei Prozent der Militärausgaben.

“Wir befinden uns in einem gefährlichen Rüstungswettlauf. Russland ist Vorreiter, die NATO zieht nach. Auch der Krieg in Gaza und der Dauerkonflikt zwischen den USA und China treiben die Militärausgaben ins Unermessliche”, sagt Jan van Aken. Abrüstung sei das Gebot der Stunde. “10 Prozent für alle”, lautet sein Vorschlag für eine neue globale Abrüstungsinitiative für konventionelle Waffen. “Wenn alle Länder gleichzeitig gleich viel abrüsten, dann bleibt die relative Sicherheit für alle gleich – und alle Menschen auf der Welt würden davon profitieren”, so van Aken.

Deutschland lag im Jahr 2023 laut Sipri-Bericht mit Militärausgaben in Höhe von 66,8 Milliarden US-Dollar weltweit auf Platz 7. Das ist ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber 2022. Pro Kopf waren das 750 Euro.

Alle NATO-Staaten zusammen kommen für 55 Prozent der weltweiten Militärausgaben auf. Das NATO-Ziel, mindestens 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für militärische Zwecke auszugeben, wurde 2023 von 20 der 31 NATO-Staaten nicht eingehalten, darunter auch Deutschland.

Der aktuelle Podcast (https://www.rosalux.de/mediathek/media/element/2504) dis:arm #14 (https://www.rosalux.de/mediathek/media/element/2504) analysiert und kommentiert die enormen Militärausgaben, verweist darüber hinaus auf Hintergründe des neuen Wettrüstens und realistische Möglichkeiten der Abrüstung. Eine Zusammenfassung und Einordnung der Zahlen gibt es darüber hinaus in der Kurzstudie “Droht ein neues Wettrüsten” (https://www.rosalux.de/publikation/id/51913).

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung beschäftigt sich seit langem mit Sicherheit in Zeiten des Krieges. So gibt die Kurzstudie “Abrüstung in der Krise?” (https://www.rosalux.de/publikation/id/51914) einen Überblick über den Stand der Abrüstung und die Möglichkeit zu neuen Abrüstungsinitiativen aus der Zivilgesellschaft. Der “Atlas der Abrüstung” (https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/atlasderabruestung2024_web.pdf) veranschaulicht Zahlen und Fakten von Kriegen und liefert damit gute Argumente für Abrüstung.

Zum Hintergrund: Heute, am 22. April 2024, hat SIPRI das Fact Sheet “Trends in World Military Expenditure, 2023” veröffentlicht.

[1] www.sipri.org

Pressekontakt:

Alrun Kaune-Nüßlein
Pressesprecherin | Rosa Luxemburg Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A | 10243 Berlin | Tel.: 030 44310-448 |
Mobil: 0151 28260484
E-Mail: alrun.kaune-nuesslein@rosalux.org | www.rosalux.de

Quelle:Kriegstüchtig oder friedensfähig? / Podcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung analysiert SIPRI-Zahlen


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