mein ausland Reportage von Sabine Bohland, phoenix/WDR 2020: Ruanda – Land der Opfer, Land der Täter, Donnerstag, 27. Februar 2020, 21.00 Uhr

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Bonn (ots) – Der Völkermord kostete fast einer Million Menschen in gerade einmal 100 Tagen das Leben. Radikale Hutus hetzten die eigene Volksgruppe auf, die Minderheit der Tutsi zu töten. Heute, 25 Jahre später, ist Ruanda auf seinem Weg zur inneren Versöhnung noch lange nicht am Ziel angekommen. Aber es passiert etwas in diesem geschundenen Land. Sabine Bohland Leiterin des ARD-Studio Nairobi widmet dem zentralafrikanischen Ruanda, dem Land der Opfer und der Täter, eine 45-minütige Reportage.

Seit dem Ende des Genozids hat sich Ruanda enorm entwickelt. Unter der jetzigen Regierung, die das Morden 1994 beendete, ist das kleine ostafrikanische Land zu einem afrikanischen Vorzeigestaat geworden. Wirtschaftswachstum, saubere Straßen, offiziell keine Korruption. Der Preis für die Bevölkerung ist eine massiv eingeschränkte Meinungsfreiheit. Die Regierung rechtfertigt sich, denn der Feind sei noch immer eine Bedrohung, da in das benachbarte Ostkongo hunderttausende Hutu geflohen waren, aus Angst vor der Rache der Befreier. Bis heute leben tausende Kämpfer ruandischen Ursprungs in den Wäldern im Ostkongo. Die Region leidet unter Gewalt.

ARD-Korrespondentin Sabine Bohland erzählt von Begegnungen mit der “Generation 25”, mit jungen Menschen, die während oder kurz nach dem Genozid im Jahr 1994 geboren wurden. In ihre Reportage zeigt sie, wie eine Generation von Ruandern mit der Bürde der eigenen Geschichte umgeht. Eine Generation, die die Vergangenheit hinter sich lassen will, eine Generation, die den Traum von einer versöhnten Gesellschaft verwirklichen will. Da ist Vanessa, deren Geschichte in dem Theaterstück “Generation 25” stellvertretend für viele Schicksale in Ruanda erzählt wird. Eine sterbende Mutter bittet ein junges, 13-jähriges Mädchen, ihr Baby an sich zu nehmen. Das Baby ist heute 25 Jahre alt und eben jene Vanessa. Noch immer lebt sie mit Grace zusammen, dem damals 13-jährigen Mädchen.

Der Film erzählt aber auch die Geschichte junger ruandischer Kämpfer, die im Ostkongo geboren wurden und dort von den Anführern der alten Hutu-Milizen im Rebellenkampf verheizt werden. Sie predigen den jungen Männern noch immer die Ideologie der Völkermörder. Manche von ihnen können fliehen, wie Habimana Moise – auch ihn traf Sabine Bohland bei ihren Dreharbeiten.

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