Millionen Kinder während der Corona-Pandemie in überfüllten Flüchtlingscamps / Save the Children warnt vor Folgen bei Ausbreitung des Virus

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Berlin (ots) – Weltweit sind 70 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter 12 Millionen Kinder. Sie leben dichtgedrängt und ohne ausreichende Gesundheitsversorgung in Syrien und den Nachbarländern, im Rohingya-Camp in Bangladesch, in überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln oder in Subsahara-Afrika. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus dürfen diese Menschen nicht vergessen werden, denn die Folgen für sie wären katastrophal.

Im syrischen Idlib hat der Konflikt fast eine Millionen Menschen an die Grenze zur Türkei getrieben. Sie leben dort dicht gedrängt unter unmenschlichen Bedingungen. Im riesigen Rohingya-Camp in Cox´s Bazar gibt es für die hunderttausenden Bewohner weder die Möglichkeit, auf Covid-19 getestet zu werden, noch gibt es Intensivstationen. Präventionsmaßnahmen wie Selbstisolation sind unter solchen Bedingungen unmöglich.

Die Gesundheitsteams von Save the Children bereiten sich weltweit auf mögliche Ausbrüche in Ländern mit bereits geschwächten Gesundheitssystemen vor. “Wir haben eine Isolationseinheit mit 15 Betten eingerichtet, nur so können wir im Fall der Fälle die Gesundheitsversorgung für andere Krankheitsfälle zumindest teilweise gewährleisten”, sagt Dr. Shamim Jahan, stellvertretender Länderdirektor von Save the Children in Bangladesch. “Momentan gibt es keine bestätigten Fälle von Covid-19 in Cox´s Bazar. Sollte sich das ändern, besteht die Gefahr, dass unsere Kapazitäten überstrapaziert werden.”

In Subsahara-Afrika steigt die Anzahl der bestätigten Fälle. Dort lebt ein Viertel der weltweiten Flüchtlinge. Gleichzeitig ist es die Region mit der geringsten Anzahl von medizinischen Fachkräften pro Kopf – durchschnittlich kommt auf 5000 Menschen nur ein Arzt. Sollte sich das Virus verbreiten, sind sowohl die Flüchtlingsgemeinschaften als auch die Gemeinden stark gefährdet.

“Was wir gegen die Corona-Krise brauchen sind koordinierte, globale Maßnahmen”, fordert Dr. Zaeem Haq, Global Medical Director von Save the Children. “Wir müssen alles tun, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, insbesondere in Flüchtlingslagern, wo der Nachweis des Virus und die Isolation von Infizierten eine erhebliche Herausforderung darstellen.”

Geflüchtete Kinder sind bereits in vielerlei Hinsicht anfälliger für Krankheiten. Sie haben oft wenig oder kaum Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und sanitären Einrichtungen. Hinzu kommen ein geschwächtes Immunsystem und das allgemeine Risiko der Ansteckung mit Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Malaria und Cholera.

Save the Children fordert internationale Geber und nationale Regierungen auf, mehr in die Gesundheitssysteme zu investieren. Es müssen zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, damit lebensnotwendige Gesundheitsdienste nicht in den Gemeinden fehlen, die bereits mit tödlichen Krankheiten und Problemen wie Mangelernährung kämpfen. Gleichzeitig muss in Aufklärung und Prävention investiert werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Bildmaterial aus den Flüchtlingslagern in Idlib und Cox´s Bazar finden Sie zum Download unter folgendem Link: https://bit.ly/2UiKl0K

Bei Fragen oder Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 120 Ländern im Einsatz. Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen – seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Claudia Kepp
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 280
Mail: claudia.kepp@savethechildren.de

Quelle:Millionen Kinder während der Corona-Pandemie in überfüllten Flüchtlingscamps / Save the Children warnt vor Folgen bei Ausbreitung des Virus


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