Berlin (ots) –
Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg fordert ein Umdenken bei den umstrittenen Plänen für eine Polizeiwache am Kottbusser Tor. “Dringend notwendig ist es jetzt, dass wir uns gemeinsam hinsetzen und zeigen, dass es nicht nur so ein Polizeiding mit drei Polizist*innen auf der Brücke bleibt, sondern dass wir die ganzheitlichen Probleme auch ganzheitlich anpacken”, sagte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) der in Berlin erscheinenden Tageszeitung “nd.DerTag” (Mittwochausgabe).
Grüne und Linke im Bezirk hatten zuletzt kritisiert, dass der von Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) versprochene Runde Tisch zur Polizeiwache erst Anfang Oktober zu einem ersten Treffen zusammengekommen war – zu einem Zeitpunkt, als die Umbauarbeiten bereits in vollem Gange waren. Im Gespräch mit “nd” machte Bürgermeisterin Herrmann deutlich, dass der nächste Runde Tisch nicht nur breiter aufgestellt sein muss, sondern sich auch thematisch öffnen soll für die eigentlichen Probleme vor Ort. Dazu gehörten, so die Grünen-Politikerin, vor allem Angebote für Wohnungs – und Obdachlose, die Spielplatzsituation sowie das Thema Beleuchtung, Müll und Hygiene.
Gegen eine Polizeipräsenz am Kottbusser Tor sei überhaupt nichts einzuwenden, sagte Herrmann, aber: “Der Platz über der Adalbertstraße ist schwierig und er wird wahrscheinlich auch schwierig bleiben.” Auch fließe in die Wache mit inzwischen prognostizierten 3,5 Millionen Euro Umbaukosten “extrem viel Geld, das wir an dem Ort für viele Sachen sinnvoller investieren könnten, unter anderem für Kontaktbereichsbeamt*innen, die im Kiez unterwegs sind”.
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