Reförmchen / Kommentar von Sonja Werner zu den Bundesjugendspielen

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Mainz (ots) –

Seien wir ehrlich. Bei allem Reformwillen wird sich an den Bundesjugendspielen durch die beschlossenen Neuerungen nichts Grundlegendes ändern. Ob das Ganze nun Wettkampf oder Wettbewerb heißt: Die starken Sportler können dort glänzen, nicht ganz so sportliche Kinder werden sich weiter quälen. Daran ändert auch nichts, dass ab dem kommenden Schuljahr in den Grundschulen endlich flächendeckend eher ein Sportfest gefeiert werden soll, das an die Stelle des nüchternen Wettkampfs mit Stoppuhr und Maßband tritt. Denn bei aller kindgerechten Aufbereitung werden am Ende des Tages doch wieder Urkunden verteilt, die Schwarz auf Weiß zeigen, wo man steht. Und wer eine Teilnehmerurkunde mit nach Hause bringt, kann seine Leistung im Vergleich mit den anderen durchaus einschätzen. Abgesehen davon wird der Wettbewerb für die älteren Jahrgänge weiterhin wie eh und je ausgeführt. Vom “Ende der Bundesjugendspiele” zu träumen, ist daher stark übertrieben. Trotzdem ist es längst überfällig und richtig, dass in den Klassenstufen 1 bis 4 künftig eher der Spaß an der Bewegung im Vordergrund steht, dass eine Wiederholung mehr möglich ist, die Übungen abwechslungsreicher sind und der Spielraum für die Lehrer größer ist. Gerade nach der bewegungsarmen Corona-Zeit ist jede Förderung von Bewegung dringend nötig. Und: Natürlich dürfen auch die Sport-Asse bei einem solchen Anlass glänzen. Das mag vielleicht nicht ganz gerecht sein. Aber ein anderer quält sich dafür Tag für Tag durch den Mathematik-Unterricht oder bekommt Schweißperlen auf der Stirn, wenn er einen Aufsatz schreiben soll. Jeder hat andere Stärken. Und wenn die Qual für die Sportmuffel durch das Sportfest künftig nicht mehr ganz so groß ist, ist durch das Reförmchen ja auch schon etwas gewonnen.

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Quelle:Reförmchen / Kommentar von Sonja Werner zu den Bundesjugendspielen


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