Smart-City-Studie: Mangelnde Digitalisierung der Städte bedroht auch Klimawende

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Starnberg (ots) –

– Unternehmensberatung Haselhorst Associates: Ranking der 403 größten Städte Deutschlands ab 30.000 Einwohnern
– Metropolen wie München, Hamburg und Köln schlagen Mittel- und Kleinstädte
– Digitalisierungsstrategien verbleiben lückenhaft und wenig innovativ

Kaum Veränderung auf dem Siegerpodest: Erneut sind es mit München, Hamburg und Köln vor allem die Millionenstädte, die in Deutschland als besonders smart gelten. Dies zeigt die diesjährige Smart-City-Studie von Haselhorst Associates; die Unternehmensberatung listet bereits seit 2018 alljährlich die größten Städte Deutschlands ab 30.000 Einwohnern anhand ihres Digitalisierungsgrades. In diesem Jahr setzt sich die bayrische Landeshauptstadt zwar aufgrund einiger neuer Smart-City-Initiativen mit einem Score von rund 48 Prozent (48,1) knapp vor den letztjährigen Sieger Hamburg (47,7). Der Abstand zum Drittplatzierten Köln (46 Prozent) bleibt aber nach wie vor gering und macht den sehr zähen digitalen Fortschritt ersichtlich.

Für die aktuelle Erhebung hat Haselhorst Associates erstmals zwei weitere Smart-City-Bereiche bei den insgesamt 403 untersuchten Städten ausgewertet. Damit ergänzen “Digitaler Tourismus” und “Digitale Wirtschaft & Handel” die acht bestehenden Kategorien (Strategie und Umsetzung, Digitale Infrastruktur, Digitale Mobilität, Digitale Energie & Umwelt, Digitale Gebäude & Quartiere, Digitale Gesundheit, Digitale Bildung und Digitale Verwaltung). Die Studie gilt als die umfangreichste ihrer Art in Deutschland.

Digitaler Fortschritt bleibt trotz Ausnahmen unzureichend

Zumindest mit Blick auf die übrigen Top-10-Städte ist jedoch einiges in Bewegung. So landet mit Bad Nauheim ein echter “Hidden Champion” auf dem fünften Platz (38 Prozent). Der hessischen Kurstadt nördlich von Frankfurt am Main ist damit zum ersten Mal seit Beginn der Erhebung die Platzierung unter den “Besten Zehn” gelungen. Knapp vor der rund 32.000-Einwohner-großen Mittelstadt rangiert Darmstadt auf dem vierten Platz – und gilt damit als die smarteste Stadt Hessens.

Das Beispiel zeigt: Eine intelligente Stadtentwicklung ist keineswegs eine Frage der Bevölkerungszahl; vielmehr scheinen auch Kommunen weit jenseits der Eine-Million-Einwohner-Grenze inzwischen in der Lage zu sein, das Thema Smart City trotz geringerer finanzieller und personeller Ressourcen vorantreiben zu können. Grund zur Freude besteht laut Dr. Arno Haselhorst, Gründer und Geschäftsführer der gleichnamigen Unternehmensberatung, aber dennoch nicht: “Noch nicht einmal die aktuellen Spitzenreiter erzielen einen Digitalisierungsgrad von 50 Prozent, von der Mehrheit der Kommunen mit weniger als 20 Prozent einmal ganz zu schweigen. Hier muss sich dringend etwas ändern, denn: Schreitet die Digitalisierung der Städte in den kommenden Jahren nicht endlich massiv voran, droht Deutschland seine Klimaziele deutlich zu verfehlen. Eine Energiewende ohne eine intelligente und ressourcenschonende Fortentwicklung der Kommunen ist schlichtweg nicht machbar.”

Dass genau solche deutlichen Veränderungen in der kommunalen Weiterentwicklung möglich sind und keine unlösbaren Forderungen darstellen, zeigt zumindest das gute Abschneiden Sindelfingens. Die etwa 65.000-Einwohner-starke Kommune steigert sich vom 322. Rang auf den 66. Platz. Damit gilt die baden-württembergische Mittelstadt südwestlich von Stuttgart als die Kommune, die den größten digitalen Fortschritt erzielt. An zweiter Stelle der sogenannten “Emerging Cities” rangiert Filderstadt mit einem Digitalisierungsgrad von inzwischen 24 statt 3 Prozent. Ebenso positiv zu bewerten wie die Sprünge dieser beiden Kommunen ist auch das Abschneiden einiger Ruhrgebiets-Städte: Mit Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund landen gleich Städte aus dem “Revier” unter den Top 20 – und weisen den größten Ballungsraum Deutschlands damit als potenziellen Zukunftsträger in puncto Smart City aus.

Spezialbericht: smarte und nachhaltige Stadtentwicklung

An der negativen Gesamtbilanz der aktuellen Studie könnten jedoch auch solche Lichtblicke nichts ändern, betont Jürgen Germies, Partner bei Haselhorst Associates mit Schwerpunkt Smart-City-Beratung, und verweist auf die erheblichen Lücken zahlreicher Städte beim strategischen Vorgehen: “Knapp ein Viertel aller untersuchten Kommunen hat bislang noch keinerlei Anstrengungen hinsichtlich der Entwicklung einer Digitalisierungs-Roadmap unternommen. Dabei ist gerade eine umfangreich ausgearbeitete Strategie für den Erfolg der digitalen Transformation ungemein entscheidend. Sie hilft nicht nur dabei, die Attraktivität der Städte zu steigern und alle relevanten Bereiche einer Stadt möglichst effizient miteinander zu verknüpfen; auch im Sinne der Nachhaltigkeit muss ein solches Vorgehen in Zukunft auf der Tagesordnung stehen, um die in Summe gesetzten Klimaziele auch tatsächlich erreichen zu können.”

Wie die Aspekte Smart City und Nachhaltigkeit dabei genau zusammenhängen, verdeutlicht die Unternehmensberatung in einem umfassenden Spezialbericht. Dafür hat Haselhorst Associates – wie bereits im vergangenen Jahr – eng mit dem Fachgebiet “Entwerfen und Stadtentwicklung” der Technischen Universität Darmstadt zusammengearbeitet und einen Sonderbeitrag erstellt. Dieser veranschaulicht nochmals detailliert, worauf es bei der digitalen Transformation der hiesigen Städte ankommt und wie der Wandel die Kommunen auch gegenüber Krisen widerstandsfähiger macht.

Die aktuellen Studienergebnisse sowie der Spezialbericht sind auf der Webseite von Haselhorst Associates (für MedienvertreterInnen kostenfrei) einsehbar: www.haselhorst-smartcity.com

Über Haselhorst Associates:

Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates GmbH mit Sitz in Starnberg ist spezialisiert auf Restrukturierungen, Strategieberatungen, das Profit-Improvement sowie umfassende Konzepte für Smart Cities und die Digitalisierung von Unternehmen. Das Team aus international erfahrenen Beratern erarbeitet maßgeschneiderte Lösungen für seine Kunden – von der Analyse über die jeweilige Projektplanung bis hin zur Begleitung der Umsetzung. In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung von Digitalisierungsstrategien sowohl für Unternehmen als auch Städte und Kommunen eine wachsende Bedeutung bekommen.

Im Bereich Smart City entwickelt Haselhorst Associates gemeinsam mit Stadtwerken und Kommunen zukunftsfähige Konzepte in allen Bereichen der digitalen Daseinsvorsorge. Ferner unterstützen die Berater Unternehmen bei einem erfolgreichen Eintritt in den Smart-City-Markt. Ende 2018 hat Haselhorst Associates die Studie “Digitales Städteranking Deutschland 2018”, eine Bestandsaufnahme der Entwicklung von Smart Cities in der Bundesrepublik, zum ersten Mal veröffentlicht.

Pressekontakt:

BrunoMedia GmbH
Luisa Heß
Mobil: +49 (0) 176 5568 2978
Mail: hess@brunomedia.de

Quelle:Smart-City-Studie: Mangelnde Digitalisierung der Städte bedroht auch Klimawende


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