Verlorene Kinder zurückholen / Kommentar von Joachim Fahrun zum Schulstart in Berlin

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Berlin (ots) – Kurzform: Die Lücken zu stopfen und darüber hinaus den weiteren Stoff zu vermitteln, wird für die knapp besetzten Kollegien der Schulen eine echte Herausforderung. Bund und Land stellen zwar Geld für weitere Honorarkräfte und externe Nachhilfe bereit. Aber so viel sind 44 Millionen Euro auch wieder nicht für die mehr als 400.000 Berliner Schüler. Ob es für das Nacharbeiten genügend Personal gibt, wo die Schulen schon fast jeden einigermaßen qualifizierten Quereinsteiger angeheuert haben, bleibt fraglich. Deswegen wird auch das Schuljahr 2021/22 kein normales sein. Aber hoffentlich gelingt es, die in der Pandemie verlorenen Kinder zurückzuholen.

Der vollständige Kommentar: Es wird höchste Zeit, dass Berlins Kinder und Jugendliche wieder regulär in die Schule gehen. Alle gemeinsam, im Klassenraum, mit Lehrkräften und der Pflicht, am Unterricht teilzunehmen. Klar ist aber auch: Ein Spaziergang wird es nicht. Streit mit Impf-, Test- und Maskengegnern unter den Eltern ist programmiert. Es wäre ein Wunder, wenn bei der dichten Test-Taktung nicht Infektionen entdeckt und Klassen in Quarantäne geschickt würden.

Zunächst wird es aber darum gehen zu ermitteln, welche Lücken die Pandemie im Lern- und Entwicklungsstand tatsächlich gerissen hat. Für die meisten Kinder dürften sie mit einem vertretbaren Mehraufwand zu schließen sein. Aber bis zu einem Viertel aller Schüler dürfte “wirkliche Probleme” haben, das geforderte Niveau zu erreichen, schätzt die Bildungsverwaltung. Das bedeutet, dass rund 100.000 Kinder und Jugendliche besonders gefördert werden müssten, wenn sie nicht in der Schule scheitern sollen. Dazu kommt die Mehrheit der anderen, die vielleicht nicht durchfallen, aber ihr gewohntes Leistungsniveau nicht erreichen können. Auch sie brauchen Unterstützung.

Diese Lücken zu stopfen und darüber hinaus den weiteren Stoff zu vermitteln, wird für die knapp besetzten Kollegien eine echte Herausforderung. Bund und Land stellen zwar Geld für weitere Honorarkräfte und externe Nachhilfe bereit. Aber so viel sind 44 Millionen Euro auch wieder nicht für die mehr als 400.000 Berliner Schüler. Ob es für das Nacharbeiten genügend Personal gibt, wo die Schulen schon fast jeden einigermaßen qualifizierten Quereinsteiger angeheuert haben, bleibt fraglich. Deswegen wird auch das Schuljahr 2021/22 kein normales sein. Aber hoffentlich gelingt es, die in der Pandemie verlorenen Kinder zurückzuholen.

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Quelle:Verlorene Kinder zurückholen / Kommentar von Joachim Fahrun zum Schulstart in Berlin


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