Aufatmen / Kommentar von Friedrich Roeingh zur Wahl in Brasilien

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Mainz (ots) –

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Die Abwahl des brasilianischen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro gehört eindeutig dazu. Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, dass die – nach Donald Trump – zweitgrößte Heimsuchung der demokratischen Welt ihr vorläufiges Ende gefunden hat. Genauso erleichtert darf man aufnehmen, dass Bolsonaro seine düsteren Drohungen nicht wahrwerden lässt/nicht wahr werden lassen kann, gegen seine Niederlage putschen zu wollen. Mit der schnellen Anerkennung des Wahlsiegs für den ehemaligen Staatspräsidenten Luiz Lula da Silva hat ausgerechnet Parlamentspräsident Arthur Lira, einer der engsten Verbündeten Bolsonaros, diesem den Boden unter den Füßen weggezogen. Wohl wissend, dass das brasilianische Militär einen Putsch nicht decken oder mittragen würde. Das ist die dritte gute Nachricht aus einer der größten, aber chronisch instabilen Demokratien der Welt. Ein Spaziergang wird die dritte Amtszeit für Lula allerdings nicht. Im Brasilien des Jahres 2022 wird ihm auch seine Erfahrung als ehemaliger Präsident nur bedingt weiterhelfen. Dafür ist Lulas Linke von zu großen Teilen der Bevölkerung zu sehr verhasst. Ein Hass, der sich nach Bolsonaros Desinformationskampagnen noch gesteigert hat. Zudem kann Lula auf keine Mehrheit im brasilianischen Kongress bauen. Er hat auch kein Zauberrezept, um Brasilien aus der wirtschaftlichen Misere zu führen. Und seine Bekenntnisse zum Erhalt des Regenwaldes garantieren dessen Schutz vor weiterer Abholzung mitnichten. Umso wichtiger, dass Brasilien – trotz aller Aufmerksamkeit auf den Ukrainekrieg – so schnell und so umfangreich wie nur irgend möglich Unterstützung aus den USA, aber auch vonseiten der EU erfährt.

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Quelle:Aufatmen / Kommentar von Friedrich Roeingh zur Wahl in Brasilien


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