Berliner Morgenpost / Hausgemachter Personalmangel / Ein Kommentar von Jens Anker

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Berlin (ots) –

Die Verwaltung sieht sich einer nie dagewesenen personellen Erneuerung ausgesetzt. Fast jeder zweite Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes scheidet bis zum Jahr 2031 aus. Seit Jahren hat der Senat seine Bemühungen intensiviert, Nachwuchs anzuwerben. Aber das reicht nicht aus. Allein mit Menschen wird das Problem auch nicht zu lösen sein. Vielmehr muss die Personalpolitik eng mit einer Aufgabenkritik einhergehen. Nicht alle Aufgaben müssen vom öffentlichen Dienst erfüllt werden, nicht alles wird künftig noch von Menschen auszuführen sein. Noch immer arbeiten Teile des öffentlichen Dienstes nach Rahmenbedingungen, die eher an das 19. Jahrhundert erinnern als an das 21. Jahrhundert. Hier gilt es schon längst, die Arbeitsbedingungen zeitgemäß auszugestalten. Noch ist nicht absehbar, in welcher Form die Digitalisierung die Arbeitswelt auch im öffentlichen Dienst in den kommenden Jahren verändern wird. Tatsächlich wird sie aber große Auswirkungen haben, sei es, dass bestimmte Vorgänge ausschließlich digital erledigt werden, oder ganz durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden. Umso wichtiger ist es, die Leistungsfähigkeit der Verwaltung als Gesamtaufgabe anzusehen. Es ist ein gutes Zeichen, dass der designierte Regierende Bürgermeister Kai Wegner die Verwaltungsreform als Chefsache im Roten Rathaus ansiedeln will. Doch ob er dazu die notwendige Sach- und Fachkunde ebenfalls bei ihm konzentrieren will, ist noch nicht ausgemacht. Das wiederum, lässt Zweifel am Erfolg des Vorhabens aufkommen.

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Quelle:Berliner Morgenpost / Hausgemachter Personalmangel / Ein Kommentar von Jens Anker


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