“Rhein-Neckar-Zeitung” (Heidelberg) über die Rekordzahl an Kirchenaustritten

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Heidelberg (ots) –

Es ist eine dramatische Entwicklung für die katholische Kirche. Noch nie musste sie so viele Austritte verkraften, wie im vergangenen Jahr – und es gibt keine Anzeichen, dass sich dieser Trend verlangsamen oder gar umkehren könnte. Der Niedergang ist zum Teil selbstverschuldet. Das Ansehen der Kirche ist durch den nicht enden wollenden Missbrauchsskandal und die mangelnde Aufklärungsbereitschaft an einem Tiefpunkt angelangt. Und die Hoffnung vieler Gläubiger, dass sich daran etwas ändern könnte, wurde ein ums andere Mal enttäuscht. Aber auch der Umgang mit Frauen, Geschiedenen oder Homosexuellen trifft zunehmend auf Widerstand in den Gemeinden. Der Reformbedarf ist groß. Die Mehrzahl der Bischöfe in Deutschland hat dies erkannt und sich gemeinsam mit Laien auf den “synodalen Weg” begeben. Die Kritik daran aus Rom lässt jedoch befürchten, dass sich auch dieser Weg als Sackgasse herausstellen wird. Wenn sich der Vatikan aber weigert, die gesellschaftlichen Realitäten anzuerkennen, wird sich der Exodus der Gläubigen fortsetzen. Die Kirche muss glaubhaft zeigen, dass es ihr um die Menschen geht – statt um überkommene Dogmen.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011

Quelle:“Rhein-Neckar-Zeitung” (Heidelberg) über die Rekordzahl an Kirchenaustritten


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