Unter Druck / Kommentar von Karl Schlieker zu Netflix

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Mainz (ots) –

Die Sehgewohnheiten haben sich substanziell verändert. Die Zeit des Fernsehens als nationales Lagerfeuer, zu dem sich die Boomer-Generation am Abend vor dem Bildschirm versammelte, ist unwiderruflich vorbei. Streamingdienste haben insbesondere bei der jüngeren Generation längst das Zepter übernommen. Dieser bahnbrechende Erfolg lockt zunehmend neue Konkurrenten an, wie der Streamingpionier Netflix bitter erfahren muss. Mit den aus der Anfangsära gewohnten Zuwachsraten kann der US-Konzern jedenfalls nicht mehr glänzen. Der Unterhaltungskonzern Disney hat mit weltweit 221 Millionen Abonnenten den Rivalen eingeholt. Doch Masse allein reicht nicht mehr. Immer wichtiger wird für die börsennotierten Konzerne die Rendite. Dementsprechend wird vorsichtig an der Preisschraube gedreht. Netflix fährt dabei eine Doppelstrategie: Einerseits sollen die bisher geduldeten Trittbrettfahrer zur Kasse gebeten werden, andererseits wird ein günstigeres Angebot mit Werbung eingeführt. Netflix steht unter Druck. Denn breit aufgestellte Konzerne wie Disney, Apple oder Amazon können ihre Streamingdienste mit den Gewinnen aus den anderen Sparten quersubventionieren. Gleichzeitig können sie ihre Streamingmarken im “Bundle” mit anderen Dienstleistungen anbieten. Für den Kunden bedeutet der Kampf der Giganten, solange er nicht entschieden ist, eine komfortable Situation. Denn er kann zwischen den Angeboten pendeln, wie es passt. Entscheidend für den Erfolg dürfte der Inhalt sein. Welcher Anbieter Live-Fußball mit attraktiven Serien und Blockbuster-Filmen verbinden kann, wird die Konkurrenz hinter sich lassen.

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Quelle:Unter Druck / Kommentar von Karl Schlieker zu Netflix


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